Innovationstreffen zur Zukunft des Versicherungsbestandsmanagements in Köln am 17.10.2023
Ein kürzlich stattgefundenes Innovationstreffen in Köln brachte führende Köpfe sowie Vordenker der Versicherungsbranche zusammen, um die Zukunft des Versicherungsbestandsmanagements zu diskutieren. Ein besonderer Fokus lag auf der Herausforderung des Umgangs mit Altverträgen und veralteten Bestandssystemen.
In komprimierter Form und unter Moderation von Markus Rosenbaum (Leipziger Foren Gruppe) wurden dabei alle wesentlichen Facetten im Zusammenhang mit Bestandsoptimierung und Auslagerungsentscheidungen beleuchtet. Highlights waren u.a.:
Wie Dr. Evangelos Avramakis (Swiss Re) in seiner Key Note aufzeigte, warum Konnectivität ein Game Changer ist; wie Manager, die dies nicht verstanden haben, ihren Hut nehmen mussten und was Konnectivität ökonomisch und für die Versicherungsindustrie bedeutet.
Die durchaus überraschenden Erkenntnisse der Branchenbefragung zum Thema Bestandsoptimierung von Justus Lücke (Versicherungsforen Leipzig).
Dr. Manuel Audi (BELTIOS) und seine Einblicke in die konkrete Business Case Gestaltung.
Dr. Christoph Küppers (Hogan Lovells), der uns einen - auch für rechtliche Laien -verständlichen „Blue Print“ für Auslagerungen gegeben hat
Der klare strategische Blick auf Versicherungsbestände mit Fokus auf den „Does und weniger auf den Donts“ im Bereich der Migrations-Maßnahmen" von Dr. Monika Sebold-Bender (Aufsichtsrätin und ehem. Vorständin verschiedener Versicherer).
Holger Gorissen (msg), der am konkreten Beispiel den Einsatz von KI in modernen Migrationsprojekten demonstriert hat.
Und natürlich die erfrischende Sicht auf unser eigenes Geschäftsmodell „Active Legacy Portfolio Management“ als Innovation von Andreas Schäfli (Swiss Re).
Gemeinsam mit den Versicherungsforen Leipzig hat die LPP über 55 Versicherer in Deutschland zum Thema Bestandsmanagement befragt und gemeinsam eine Studie (Link) dazu erstellt.
Bestandsmanagement ist von entscheidender Bedeutung, da es die Verwaltung von bestehenden Versicherungspolicen und Kundenbeziehungen betrifft. Eine zentrale Diskussion drehte sich um die strategische Vorarbeit vor großen Migrationsszenarien. Einhellige Meinung war, dass hier die Versicherungsbranche bisher zu undifferenziert herangegangen war. Die Potenziale für eine optimale Migration sind bei weitem noch nicht erkannt.
Das zeigt insbesondere, dass immer noch 67% der befragten Versicherer eine Migration sowie zentrale Migrationsvorbereitungen durch den Stammvertrieb planen würden. Bei der abnehmenden Anzahl an Versicherungsvertretern und den immer stärker werdenen Fachkräftemangel in der Versicherungsvertriebsbranche sicherlich keine gute Option, da der Stammvertrieb bereits über zu wenig Kapazität verfügt und diese Kapazitäten sinnvoller für wichtigere Aufgaben eingesetzt werden sollten.
Die Teilnehmer des Treffens waren sich einig, dass die Branche alternative Wege finden muss, um Altverträge und veraltete Systeme zu optimieren, ohne den Vertrieb unnötig zu belasten. Dies erfordert innovative Ansätze und Technologien, die es ermöglichen, den Bestand effizienter zu verwalten. Eine vielsprechende Lösung ist die vollständige Entlastung durch ein Active Legacy Portfolio Management (ALPM) der LPP.
Das Treffen endete mit einem klaren Konsens: Die Versicherungsbranche steht vor der Herausforderung, Altverträge und veraltete Bestandssysteme zu optimieren, ohne den Vertrieb zu überlasten. Innovative Lösungen, die den Stammvertrieb entlasten und gleichzeitig den Kundenservice verbessern, werden von entscheidender Bedeutung sein.
Etablierte Versicherungsunternehmen müssen ihre eigene Fertigungstiefe optimieren, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und die Zukunft des Bestandsmanagements in der Versicherungsbranche weiter erfolgreich zu gestalten.
Folgender Link führt zur Bestandsmanagement-Studie:
Alexander Martin-Boes